Am Sonntagnachmittag in der Seebadi in Zollikon

Das Wetter war abwechselnd, einmal waren Wolken vor der Sonne einmal schien die Sonne wunderprächtig.

Derjenige der positiv denkt, für den war das Wetter wohl schön. Für den der nicht positiv denkt, war das Wetter wohl nicht wie in Rimini in den Sommerferien.

Ich war auf jeden Fall nicht der einzige der im schönen Zürichsee schwamm.

Die Bademeister hat wohl die Negativmotivation gepackt den plötzlich tat R kund: “Wir schliessen in 15 Minuten”. Ich war nicht der einzige, der von dieser Aussage vor den Kopf gestossen wurde.

Genau in diesem Moment kam die Sonne hinter den Wolken hervor und ein anderer Badegast, der mit seiner Mutter vor Ort war wollte ein Pizza bestellen. Nach mehrmaligem “bitti-bätti” durfte die Mutter für Ihren Sohn die Pizza auch bestellen. Der Sohn war extra für die Pizza gekommen.

Da ich weiss Gott nicht das erste Mal vor verschlossenen Türen der Seebadi Zollikon stand (bei schönem Wetter wenn man positiv denkt), packte mich der Unmut und ich tat ihn kund: “R wenn Du mich jetzt rauswerfen willst dann musst Du die Polizei holen, die kann mich dann raustragen bei diesem schönen Wetter.”

Von der Frau mit der Pizza und dem Sohn erntete ich ein kurzes nicht allzu lautes “Bravo”!

Ich marschierte davon, zu meiner Frau, die am Stillen war.

Dann dachte ich mir, nun gut, das muss ich festhalten. Die Chefin der Badi war schon nach Hause gegangen, die Wolken hatten sich verzogen, das musste dokumentiert werden. Das Ergebnis findet der Interessierte auf Youtube.

Als ich dann am Freitag darauf in die Badi kam, das Wetter war dieses Mal hervorragend, sogar für diejenigen wo das Glas immer halb leer ist, wollte ich sogleich Abendessen bestellen für 3 Personen. Am Freitagabend kocht B immer hervorragend und die Badi hat länger offen. Ein Novum, ein tolles Novum für die Zolliker Seebadi.

Die Chefin sagte in einem unfreundlichen Ton aus der Küche: “Was für drei Leute machen wir hier kein Znacht”. B erwiederte darauf nur: “Lass das mal meine Sache sein”. Am Ende haben dann mindestens 7 oder 8 Personen Abendessen für CHF 21 und zusätzlich Wein, Bier und Mineral konsumiert für Betrag X.

Wenn einer mit Positivmotivation beginnt, dann dreht die Spirale weiter und andere schliessen sich an. [[Der Massagesalon in der Zolliker Seebadi ist ein weiteres gutes Beispiel dafür. Diesen Sommer musste die Badi oft “offen bleiben” weil noch jemand im Massagesalon bedient wurde.]]

Somit entwickelte sich dann eine Diskussion zu meiner kurzen Doku über das Wetter am Sonntagnachmittag in der Zollikerseebadi.

Das ganze wurde wohl ein wenig grell und endete mit dem Satz vom Bademeister R: “Lies die Baderegeln, wenn es Dir nicht passt, dann kriegst Du Badiverbot”.

Das wiederum hat mich sehr erstaunt. Wenn man Feedback gibt, dann wird man mundtot gemacht?

Ein weiterer Badegast lag auch noch da und bekam das ganze mit. Ich nam meine Schwimmbrille und wollte Schwimmen gehen. Darauf kam der Badegast zu mir und sagt unter anderem: “Ich stehe mindestens einmal pro Monat vor verschlossenen Türen der Seebadi Zollikon.” Zum Teil gehe ich zum Altersheim schwimmen, zum Teil ist mir der Weg aber auch zu weit.

Darauf erwiderte ich ihm: ” Mach doch von jetzt an immer einen Film wenn die Seebadi geschlossen ist, filme Deine Uhr, das Wetter und die Wetterinformation von der Gratiszeitung, dann haben wir alles dokumentiert.” Er erwiderte nur, dass er 30 Sekunden lang auf seinem Handy einen Film machen kann.

Exkurs: Auch in diesem Sommer war ich einmal im Seebad der Stadt Zug. Es war Samstagabend, herrlicher Sonnenuntergang, kein Eintritt zur Badi.

Ich sah das Menü, es war riesig, und die Preise waren völlig normal, ich würde sagen eher günstig (alles selbstgemacht, keine Frischbackware). Als ich beim Kiosk ankam frage ich den Herren hinter der Theke: “Bis wann haben sie geöffnet?” er erwiderte “bis um Mitternacht”. Ich war erstaunt. Doch es ging weiter. Er drückte
mir einen Piepser in die Hand “wenn er zittert und piepst, dann können sie ihr Essen an der Theke abholen”. Jetzt war ich wirklich erstaunt. Als Hardcore Zollikerseebadi Kunde bin ich es mir gewohnt in die Menge zu horchen um den Ausschrei “Pizza” durch die Menge zu hören. Denn ich esse auch immer diese bekannte Pizza!

Meinem Freund den ich besucht habe, habe ich natürlich sofort gesagt, dass ich sowas noch nie erlebt hätte in einer Badi in der Schweiz. Er sagt nur “Du, die Zuger Steuerverwaltung sendet mir auch jedes Jahr eine
Weichnachtskarte”. Klare Standortwerbung aber ‘he has a point’. Mein Freund in Zug heisst übrigens nicht Marc Rich. Wir haben dann gewitzelt und uns gefragt, was der wohl erhält von der Steuerverwaltung in Zug.

In der kommenden Woche, mein Freund und ich telefonierten wieder Mal, sagt er zu mir:”Du übrigens bin ich heute wieder am Abend schwimmen gegangen in der Zuger Stadtbadi und es gab ein super, kostenloses Jazzkonzert! Ich war gerade in der Seebadi und musste schon bald gehen, weil, ….

Liebe V, R und H, dieser Blog ist als Positivmotivation zu verstehen. Setzt Euch doch mal mit der Zugerstadtbadi in Verbindung und geht dort “in die Lehre” oder doch nur mal einen Tag “Schnuppern”. Ihr hattet dieses Jahr 6’000 zusätzliche Eintritte, vielleicht könnt Ihr Euch ein paar elektronische Piepser leisten für die werte Kundschaft die gerne Eure Kost verdaut.

Und zum Abschluss: Das Wlan in der Zollikerseebadi ist das Beste das ich kenne. Das müsst Ihr der Zugerstadtbadi mitteilen, denn dort kann die Zugerstadtbadi von der Zollikerseebadi lernen!

Also, auf einen schönen Winter und neue, verbesserte Dienstleistungen in der neuen Badissaison im 2011.

Euer Badegast und seine badefreudigen Freunde.

PS: Und noch ein neues Werk, das ich empfehlen kann: Der Vulkan. Über die Moral vom Mittelmass
Es eignet sich hervorragend als Badilektüre.